Herr Sebastian Frank, einer der führenden Köpfe der deutschen Spitzenküche und Küchenchef des renommierten 2-Sterne-Restaurants Horváth in Berlin, hat kürzlich einen visionären Schritt gewagt.
Als erster Gastronom in der gehobenen Küche Deutschlands hat er Bitcoin als Zahlungsmittel eingeführt. Diese Entscheidung geht weit über eine reine technische Innovation hinaus – sie spiegelt seine tiefgreifenden Überzeugungen von Freiheit und Eigenverantwortung wider.
Im Interview wollen wir mehr über die Hintergründe dieser Entscheidung und seine Pläne für die Zukunft erfahren.
Inhaltsverzeichnis
- Freiheit und Eigenverantwortung durch Bitcoin
- Technologische Herausforderungen und Gäste-Resonanz
- Nachhaltigkeit und Zukunft von Kryptowährungen
- Chancen und Herausforderungen für Kryptowährungen in der Gastronomie
- Parallelen zwischen Küche und Bitcoin
- Zukunftsmusik: Bitcoin in der Mitarbeitervergütung
- Tradition und Innovation im Einklang
- Vision für die Zukunft der gehobenen Gastronomie
Freiheit und Eigenverantwortung durch Bitcoin
Eat & Travel: Sie beschreiben Bitcoin als Symbol für Freiheit und Eigenverantwortung. Inwiefern sehen Sie diese Prinzipien als essenziell für die Zukunft Ihres Unternehmens und die Gastronomie allgemein?
Sebastian Frank: Ich sehe es essenziell für unsere Gesellschaft und das Zusammenleben auf diesem Planeten, nicht nur für die Gastronomie. Das Hamsterrad, welches wir jeden Tag schneller treten müssen, hat natürlich einen Einfluss auf unseren Alltag und damit auf unsere freie Entscheidungsfindung. Eigenverantwortlich zu handeln und sich Zeit und Raum wieder zurückzuerobern, ist für jeden Bereich unserer Gesellschaft nützlich. Ganz besonders auch für mich als kreativer Motor in unserem Unternehmen ist es wichtig, “denken” zu können, ohne existenzielle Nöte. Echte Freiheit findet im Kopf statt.
Technologische Herausforderungen und Gäste-Resonanz
Eat & Travel: Technologische Innovationen können in der gehobenen Gastronomie herausfordernd sein. Wie haben Sie die Implementierung der Bitcoin-Zahlungen technisch umgesetzt, und welche Resonanz haben Sie bisher von Ihren Gästen erhalten?
Sebastian Frank: Gott sei Dank haben andere Menschen auf diesem Gebiet schon Pionierarbeit geleistet. So werden Apps immer einfacher und benutzerfreundlicher. Die Implementierung über den Zahlungsdienstleister Lipa ging einfacher vonstatten als gedacht. Auch die Bedienung der App im Restaurant ist kinderleicht. Da wir noch am Anfang stehen, Bitcoin als Zahlungsmittel in unserer Gesellschaft zu adaptieren, lässt die Resonanz selbstverständlich noch auf sich warten. Am Ende zählt allein meine Überzeugung von Bitcoin selbst.
Nachhaltigkeit und Zukunft von Kryptowährungen
Eat & Travel: Sie sprechen auch davon, mit Bitcoin ein nachhaltigeres Geldsystem für Ihre Mitarbeiter zu schaffen. Welche konkreten Maßnahmen planen Sie in dieser Hinsicht, und wie sehen Sie die zukünftige Rolle von Kryptowährungen in Ihrem Unternehmen?
Sebastian Frank: Das ist eher als langfristiges Ziel zu betrachten. Zuallererst möchte ich nur eine zusätzliche Möglichkeit schaffen, in unserem Restaurant bezahlen zu können. Natürlich denke auch ich darüber nach, eventuell Teile von Gehältern oder Zulieferern in Bitcoin zu bezahlen. Das ginge aber nach aktuellem Stand einfach noch zu weit. Gesetzliches Zahlungsmittel ist und bleibt aktuell der Euro.
Chancen und Herausforderungen für Kryptowährungen in der Gastronomie
Eat & Travel: Als Vorreiter in der Nutzung von Bitcoin im Fine-Dining-Bereich: Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie in der breiteren Akzeptanz von Kryptowährungen in der Gastronomie?
Sebastian Frank: Definitiv als Chance zu betrachten ist der Marketingeffekt von Bitcoin. Die Aufmerksamkeit, die uns dank dieses Themas widerfährt, hat uns erst einmal nichts gekostet. Weiterhin haben wir natürlich in der Krise darüber nachgedacht, welche Gesellschaftsschichten wir erreichen können, die bisher noch keinen Kontakt mit Fine-Dining hatten. Ich denke, es gibt explizit Menschen, die Unternehmen aufsuchen, die eine bitcoinfreundliche Gesinnung haben und diese auch unterstützen möchten. Das birgt natürlich auch die Chance für andere Restaurants, welche nichts mit Bitcoin zu tun haben, Gäste zu gewinnen, die erst mal mit dem Fine-Dining-Virus infiziert sind.
Parallelen zwischen Küche und Bitcoin
Eat & Travel: Ihre Küche ist für ihre innovative „emanzipierte Gemüseküche“ bekannt. Gibt es für Sie Parallelen zwischen Ihrer kulinarischen Philosophie und der Idee, Bitcoin zu nutzen?
Sebastian Frank: Generell ist die Reduktion auf das Wesentliche in meiner Küche eine wichtige Komponente. Schon immer habe ich mich lieber mit wenigen Zutaten ausgedrückt. Für mich ist Bitcoin eben genau das: die Reaktion auf das Wesentliche und das Ziel, einen minimalistischen Lebensstil zu führen. Seitdem Bitcoin Einzug in mein Leben gehalten hat, fällt mir dies auch wesentlich leichter, da hinter all den Konsumgütern immer ein Fragezeichen steht, ob das wirklich notwendig ist.
Zukunftsmusik: Bitcoin in der Mitarbeitervergütung
Eat & Travel: Wie planen Sie, Bitcoin über die Zahlungsabwicklung hinaus in Ihr Unternehmen zu integrieren? Denken Sie dabei an Bereiche wie Mitarbeitervergütung oder andere Unternehmensbereiche?
Sebastian Frank: Darüber denke ich langfristig natürlich schon nach, Mitarbeiter in Bitcoin zu vergüten oder Zulieferer in Bitcoin zu bezahlen. Aktuell ist es aber noch Zukunftsmusik, dafür ist Bitcoin noch zu wenig im Mainstream etabliert.
Tradition und Innovation im Einklang
Eat & Travel: Ihr Restaurant hat einen starken Fokus auf Tradition und Qualität. Wie stellen Sie sicher, dass solche innovativen Schritte, wie die Einführung von Bitcoin, im Einklang mit den hohen Standards und der Identität des Horváth stehen?
Sebastian Frank: Da Bitcoin selbst den höchsten Standard eines harten Geldes setzt, ist es für mich ein Leichtes, dieses mit unseren Standards gleichzusetzen. Ein großer Teil der Identität des Restaurants wird von mir als Person geprägt. Da die Werte von Bitcoin auch ein Teil meiner Identität geworden sind, ist es jetzt auch ein Teil des Restaurants.
Vision für die Zukunft der gehobenen Gastronomie
Eat & Travel: Abschließend, Herr Frank, wie sehen Sie die Zukunft in der gehobenen Gastronomie und welche Vision haben Sie für Ihr Restaurant und die Branche insgesamt?
Sebastian Frank: Die Räume für die gehobene Gastronomie werden erst einmal kleiner werden, da die Kultur in einem inflationierten Geldsystem mit als erstes leidet. Ich sehe und wünsche mir für unser Restaurant wieder eine Zeit, in der wir uns persönlichen Themen widmen können – dafür brauchen wir finanzielle Freiheit. Dabei hat Bitcoin ein erhebliches Potenzial zu helfen, uns, der gesamten Branche und unserer Gesellschaft.
Herr Frank, wir danken Ihnen herzlich für dieses aufschlussreiche Gespräch. Ihre innovativen Ansätze und Ihre Vision für die Zukunft der Gastronomie sind inspirierend.
Wir freuen uns darauf, die Entwicklung Ihres Restaurants und Ihrer Ideen weiter zu verfolgen und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.
Restaurant Horváth
Paul-Lincke-Ufer 44a, 10999 Berlin, Deutschland
Website: restaurant-horvath.de
Telefon: +49 30 61289992
Reservieren Sie jetzt Ihren Tisch und genießen Sie exquisites Fine Dining in Berlin.